Ein Workstream richtet den Fokus auf einen bestimmten Themenbereich, in dem konkrete Fortschritte erzielt werden sollen. Die Dauer eines Workstreams ist flexibel und je nach Fortschritt werden neue Workstreams hinzugefügt. Basis jedes Workstreams ist die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, da das Ziel grundsätzlich darin besteht, die Rechenschaft für Daten hinsichtlich der Agenda zu fördern.
Jeder Workstream trägt zu den Zielen der Unlocking the Power of Data Initiative bei, d.h. 1) den Dialog über die Daten- und Statistikgemeinschaft hinaus zu erweitern und 2) die Kenntnisse in diesem Bereich zu vertiefen. Ein Workstream umfasst Workshops, Konferenzen, Publikationen und verschiedene Aktivitäten, in deren Rahmen die Ergebnisse der Diskussionen ausgetauscht, analysiert und präsentiert werden.
Internationale Konferenzen wie das UNO-Weltdatenforum oder das Hochrangige Politische Forum für nachhaltige Entwicklung bieten den Stakeholdern die Gelegenheit, sich zu treffen und den Diskurs weiterzuführen. Unabhängig davon können weitere Veranstaltungen organisiert werden.
Sobald alle Ziele erreicht sind, wird analysiert, ob der Workstream geschlossen werden kann oder ob die Diskussionen neue Fragen aufgeworfen haben, die es weiter zu untersuchen gilt. Ist dies der Fall, werden das Konzept und die Ziele des Workstreams überarbeitet und die Arbeiten fortgesetzt.
Datenkompetenz
In nahezu allen Bereichen gibt es heute zuverlässige Daten und Statistiken. Viele Menschen haben jedoch immer noch Mühe, sich anhand von Daten ein faktenbasiertes Weltbild zu schaffen, und lassen sich stattdessen von Emotionen leiten. Ziel dieses Workstreams ist die Nutzung von Daten für eine faktenbasierte Entscheidfindung sowohl in der Politik als auch im alltäglichen Leben. Zudem soll er die Bedeutung der Rechenschaft von Daten unterstreichen, insbesondere mit Blick auf die Agenda 2030.
Datenfinanzierung
Die Statistikämter sehen sich mit Budgetkürzungen konfrontiert. Diese schränken die Entwicklung und Produktion von Daten und Statistiken ein, die für die Entscheidfindung benötigt würden. Da nur zählt, was gezählt wird, brauchen die Statistikämter die Ressourcen, um ihren Auftrag zu erfüllen und Daten zu erheben, um der Agenda 2030 und ihrem SDG 17.18 – die Verfügbarkeit zuverlässiger Daten fördern – Rechnung zu tragen. Die Unlocking the Power of Data Initiative rückt dieses Thema ins Zentrum des politischen Diskurses.
Data Management
Die nationalen Statistikämter rücken die Daten als Ganzes in den Fokus. Nebst ihrer Kernaufgabe, der Statistikproduktion, übernehmen sie neu auch Aufgaben im Bereich Datenverwaltung. So übernehmen sie die Rolle sogenannter «Data Stewards» und koordinieren die Datenökosysteme. Die Schweiz ist in dieser Umstellung schon sehr weit und wird ihre Praxiserfahrungen an die Datengemeinschaft weitergeben.
Datenwissenschaft
Im Bereich der Daten zur Förderung einer faktenbasierten Entscheidfindung gibt es noch viel Forschungspotenzial. Der Kern der Datenwissenschaft ist ein auf die rigorose Anwendung innovativer Methoden gestützter Problemlöseprozess. So können neue Lösungen zur Ergänzung der Daten für die Agenda 2030 gefunden werden.
Bevölkerungsszenarien und Klimawandel
Während die Bevölkerungsentwicklung in Klimaszenarien berücksichtigt wird, tragen Bevölkerungsszenarien dem Klimawandel noch kaum Rechnung, obwohl dessen Auswirkungen für das menschliche Leben und die Migration nachgewiesen sind. Dieser Workstream fördert wichtige Diskussionen zur Relevanz und zu den Möglichkeiten von klimasensiblen Bevölkerungsszenarien für die Schweiz und verdeutlicht die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Bereichen der Agenda 2030.
Gesundheitsdaten
Die Covid-19-Pandemie hat die grundlegende Bedeutung von Daten zur Krisenbewältigung aufgezeigt. Die Unlocking the Power of Data Initiative wird sich gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation dafür einsetzen, dass die Entwicklung eines Gesundheitsdatenökosystems mit Informationen zur Gesundheitsentwicklung für SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen – weiterhin im Fokus bleibt.
