Konzept

Die Unlocking the Power of Data Initiative wird von der Schweizerischen Eidgenossenschaft und verschiedenen Partnerorganisationen geleitet. Diese Initiative hiess ursprünglich “Project Rosling”. Aufgrund einiger Missverständnisse darüber, wer hinter dem Projekt steht, haben wir es im Februar 2023 umbenannt. Als Inspirationsquelle dient die Arbeit der Familie Rosling und ihrer Gapminder Foundation.

Wozu dient das Projekt?

Wir leben in einer hochkomplexen Welt, in der Fakten mit Fake News konkurrieren. Um zu verstehen, wo wir stehen und was wir tun müssen, um die Welt voranzubringen und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Agenda 2030) umzusetzen, braucht es eine zahlenbasierte Weltsicht. Die Agenda 2030 ist ein Gesellschaftsvertrag, zu dem sich die Weltgemeinschaft verpflichtet hat. Daten und Statistiken spielen darin eine entscheidende Rolle, da sie nicht nur das Monitoring der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) ermöglichen, sondern auch zu deren Umsetzung beitragen. Sie zeigen Herausforderungen, Fortschritte und wirksame Massnahmen auf. Folglich ist die Agenda 2030 eine Richtschnur für Daten und Statistiken, und damit auch für die Unlocking the Power of Data Initiative.

Die Unlocking the Power of Data Initiative knüpft an die Road to Bern an, die Veranstaltungsreihe der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vorbereitung des dritten UNO-Weltdatenforums 2021 in Bern sowie zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Agenda 2030 (weitere Informationen hier). Während eineinhalb Jahren brachten verschiedene Konferenzen, Debatten und Aktivitäten Schwung in die Daten- und Statistikgemeinschaft. Mit der Unlocking the Power of Data Initiative soll diese Dynamik erhalten und ausgeweitet werden. Dazu verfolgt es zwei Ziele:

  1. den Dialog zu Daten und Statistik ausweiten

Es braucht Partnerschaften, um robuste Datenökosysteme aufzubauen, die eine faktenbasierte Entscheidfindung begünstigen und es ermöglichen, angemessen auf Krisen zu reagieren. Der Einbezug des Privatsektors, der Politik, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft in den Datendialog ist grundlegend, um die Datenkompetenz zu erweitern und ein faktenbasiertes Weltbild zu fördern.

  1. Wissen vertiefen

Der Austausch zwischen Fachleuten verschiedener Richtungen bereichert die Diskussionen mit neuen Inputs und Ideen. Dies führt zu Fortschritten im Daten- und Statistikbereich. Es gilt, Synergien, innovative Praktiken sowie alternative Methoden und Datenquellen auszuschöpfen, damit das Datenökosystem gestärkt und neue Informationen für die Agenda 2030 gewonnen werden können.

Wie erreicht die Initiative ihre Ziele?

Die Unlocking the Power of Data Initiative besteht aus verschiedenen thematischen Workstreams, die sich mit der Zeit auch weiterentwickeln können. Sie vereinen im Rahmen von Veranstaltungen und Konferenzen die Stakeholder verschiedener Fachrichtungen mit dem Ziel, Fortschritte zu erzielen. Grosse Meilensteine sind die UNO-Weltdatenforen, die den Datenproduzenten und Datennutzenden eine Plattform bieten, um ihre Ergebnisse zu präsentieren und gemeinsame Lösungen zu finden. Weitere Konferenzen wie der World Statistics Congress, Nebenveranstaltungen der UNO-Statistikkommission, das Hochrangige Politische Forum für Nachhaltige Entwicklung oder die Weltgesundheitsversammlung bieten weitere Plattformen für den Dialog und den Austausch zwischen politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern und der Zivilgesellschaft.

Nicht zuletzt werden im Rahmen der Unlocking the Power of Data Initiative diverse Kommunikationsmittel wie Videos oder Publikationen eingesetzt, mit denen ein breiteres Publikum angesprochen werden soll.

Kernbotschaften

Die Aktivitäten der Unlocking the Power of Data Initiative zielen darauf ab, Daten und Statistiken in den Fokus zu rücken und folgende Botschaften zu vermitteln:

  1. Daten und Statistiken bieten eine verlässliche, unabhängige, kohärente und transparente Grundlage für eine solide politische Entscheidfindung und unterstützen einen demokratischen Diskurs.

Mit Daten und Statistiken lassen sich bestimmte Situationen sowie politische Massnahmen zur Erreichung von Zielen analysieren. Sie liefern vergleichbare Informationen, mit denen die wirksamsten Massnahmen erkannt sowie die Meinungsbildung und Entscheidfindung gefördert werden können. Zudem stärken sie die Eigenverantwortung und unterstützen den demokratischen Diskurs.

Alle Workstreams der Unlocking the Power of Data Initiative folgen diesem Grundsatz. Sie sollen die Daten- und Statistiksysteme festigen und damit eine Informationsbasis für eine bessere Entscheidfindung bieten.

  1. Daten und Statistiken vereinfachen die Kommunikation und das Verständnis komplexer Thematiken.

Daten und Statistiken unterstützen das Storytelling und liefern Erklärungen für komplexe Problematiken und Themen in ansprechender Form. Insbesondere können konkrete Beispiele genannt werden, die die Herausforderungen in Zusammenhang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung illustrieren.

Der Workstream «Datenkompetenz» ist der Grundpfeiler dieser Botschaft.

  1. Partnerschaften über die Daten- und Statistikgemeinschaft hinaus sind unentbehrlich für solide Daten- und Statistiksysteme, die Entwicklungsprozesse und die Entscheidfindung begünstigen.

Um die bestehenden Daten sowie neue Datenquellen bestmöglich zu nutzen, müssen die Partnerschaften mit dem Privatsektor, der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und allen anderen Datenproduzenten und Datennutzenden gefördert werden. Wenn alle Hand in Hand arbeiten, wird das globale Datenökosystem gestärkt und die Entscheidfindung vereinfacht.

Diese Botschaft entspricht dem ersten Ziel der Unlocking the Power of Data Initiative, das in jedem der Workstreams aufgegriffen wird.

  1. Statistische und administrative Datenquellen werden mit weiteren Quellen ergänzt, damit bestehende Herausforderungen bewältigt und neue Möglichkeiten ausgeschöpft werden können.

Mit der Entwicklung neuer Technologien sind neue Datenquellen verfügbar. Damit können Datenlücken gefüllt, neue Modelle erarbeitet und innovative Methoden erforscht werden.

Der Workstream «Datenwissenschaft» zielt in erster Linie auf die Untersuchung dieser neuen Daten ab. Aber auch in traditionelleren Bereichen sind neue Datenquellen von Interesse. Dies gilt insbesondere für Gesundheitsdaten, die zur Verbesserung der Dienstleistungen mit Geodaten ergänzt werden.

  1. Die Schweiz ist bestrebt, ihr Fachwissen und Knowhow in den Bereichen Daten und öffentliche Statistik weiterzugeben und sich aktiv an der Weiterentwicklung dieser Bereiche zu beteiligen.

Im Anschluss an das Projekt Road to Bern hat der Bund die Unlocking the Power of Data Initiative lanciert und ist bestrebt, seine Erfahrung im Bereich Daten und Statistik weiterzugeben. Er setzt sich für eine internationale Partnerschaft zur Stärkung des globalen Datensystems ein.

Die Schweiz wird zu allen Workstreams der Unlocking the Power of Data Initiative beitragen.