Hintergrund
Die Zusammenhänge zwischen Demografie und Ökologie sind Gegenstand internationaler Forschungsarbeiten. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Projektionen. In der Debatte zum Klimawandel stand bislang meist der Mensch als Verursacher der Umweltverwänderungen im Vordergrund, weshalb die Klimaszenarien jeweils Hypothesen zur globalen Bevölkerungsentwicklung einbeziehen. Umgekehrt rücken auch die Auswirkungen des Klimawandels auf das menschliche Leben zunehmend in den Fokus. Daher gilt es, bei der Erstellung globaler und regionaler Bevölkerungsszenarien die Klima- und Umweltveränderungen noch stärker zu berücksichtigen. So müssen beispielsweise die von der UNO oder von Eurostat erstellten Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung, deren Zeithorizont bis zum Ende dieses Jahrhunderts reicht, angepasst werden, um den klimatischen Auswirkungen Rechnung zu tragen. Auch wenn sich die wissenschaftlichen Projektionen zunehmend mit den Zusammenhängen zwischen Klima und Bevölkerung befassen, werden die Erkenntnisse bei den Bevölkerungsszenarien noch nicht berücksichtigt.
Während auf globaler Ebene ausschliesslich die Geburtenhäufigkeit und die Sterblichkeit relevant sind, fliessen bei den regionalen Szenarien auch Hypothesen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Migration ein. Die Ein- und Auswanderung gilt als Hauptursache für die Unterschiede zwischen den Bevölkerungsprojektionen und den tatsächlichen Beobachtungen.
In Forschungs- und Statistikkreisen dreht sich die Diskussion derzeit vor allem um den «gemeinsam genutzten sozioökonomischen Pfad». Letzterer beruht auf qualitativen Hypothesen über die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft. Ausgehend von fünf möglichen Szenarien wird für jedes Szenario abgeschätzt, welche Herausforderungen sich in Bezug auf die Reduktion der CO2-Emissionen (Abschwächung) sowie die Anpassung an den Klimawandel stellen.
Beschreibung des Workstreams
Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt sind sehr komplex. Daher sind die Möglichkeiten, sie in Modellen genau abzubilden und entsprechende Projektionen aufzustellen, limitiert. Während in den Klimaszenarien systematisch die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt wird, stellt sich die Frage, inwiefern die globalen bzw. regionalen Bevölkerungsprojektionen den erwarteten Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben der Menschen Rechnung tragen. Sind die vorhandenen Daten und Kenntnisse ausreichend? Welche Rolle spielen dabei die Demografie und die öffentliche Statistik? Welchen Einfluss hat die Berücksichtigung klimaspezifischer Hypothesen auf die Erarbeitung von Bevölkerungsszenarien sowie deren Rezeption und Wiederverwendung?
Dieser Workstream befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen Klima und Bevölkerung sowie der Relevanz von klimasensiblen Bevölkerungsszenarien. Er bietet somit auch Raum für eine kritische Diskussion zu den Möglichkeiten und Grenzen der statistischen Projektionsmodelle sowie zu deren Rolle für die politische Planung.
Logframe
Der «Logframe» ist ein analytischer Prozess für die Projektplanung und -verwaltung. Er umfasst verschiedene Tools zur Festlegung von Zielen und Strategien sowie eine Interventionslogik und wird zur Durchführung, Überwachung und Bewertung von Projekten eingesetzt. Der vollständige logische Rahmen für die Initiative ist auf Englisch verfügbar: Logframe.
Globalziel der Unlocking the Power of Data Initiative: Die Entscheidfindung und die Diskussionen basieren auf Fakten. |
Auswirkung des Workstreams 5: Mit den statistischen Bevölkerungsszenarien wird den potenziellen Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerungsentwicklung angemessen Rechnung getragen. |
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Partner
Die Partner werden hinzugefügt, sobald die Aktivitäten bestätigt sind.